„Lernt schwimmen“ – Exkursion des Deutsch-Leistungskurses nach Weimar
Mit diesem Satz endete das Theaterstück im Nationaltheater Weimar am 31.01. Im Publikum: Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Leonore-Goldschmidt-Schule, die die Zeugnisferien für eine Exkursion genutzt haben. Die Inszenierung von Erich Kästners „Fabian“ hatte die Botschaft, sich auch dann für Gerechtigkeit einzusetzen, wenn bereits alles verloren scheint. Eine gelungene Aufführung an dem Tag, an welchem ein Antrag im Bundestag für eine Veränderung in der Migrationspolitik knapp scheitert. Der zweite Tag der aufregenden Kurzreise in Weimar begann mit dem Besuch des Goethe-Hauses und dem direkt daneben gelegenen Goethe-Museum, in welchen die Teilnhemenden viel über Goethes Leben in der Stadt, sowie über seine Werke erfahren konnten. Besonders beeindruckend waren Goethes Sammlungen von Kristallen und alten Gemälden. Zudem besichtigte die Gruppe sein Arbeitszimmer, das Treppenhaus und den Sessel, in dem er 1832 verstarb. Darüber hinaus lernte die Gruppe mehr über die Dichterfreundschaft zwischen Goethe und Schiller und erhielt viele Eindrücke von Goethes politischer Rolle in Weimar. Ebenso auf dem Programm stand die wohl schönste Bibliothek Deutschlands. Diese war anfangs die private Bibliothek der Herzogin Anna Amalia, bis man sich entschied, sie für das Volk zu öffnen. Heute ist die Bibliothek eine Forschungsbibliothek mit einem Schwerpunkt auf Literatur- und Kulturgeschichte. Allerdings gibt es immer noch den berühmten Rokokosaal, ein prächtig geschmückter Bibliotheksraum. Die Bibliothek wurde ursprünglich als „Herzogliche Bibliothek“ unter Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar gegründet. Ihren Namen erhielt sie, nachdem Herzogin Anna Amalia, die sie 1766 in ihr Schloss verlegen und erweitern ließ. Unter Leitung von Herzogin Anna Amalia und später auch unter Goethe, der 35 Jahre lang als Bibliothekar tätig war, entwickelte sie sich zu einer bedeutsamen Bibliothek der Weimarer Klassik. Sie enthielt deutsche und generell umfassende europäische Literatur. Sehr berühmt ist der verbliebene Rokokosaal, ein Bibliotheksraum mit kunstvollen Verzierungen aus Gold an den Bücherregalen und Wänden des Raums. Ein schwerer Brand am 02.09.2004 zerstörte leider den oberen Teil der Bibliothek und damit viele historische Bücher. Am Sonntag vor der Abfahrt hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, das Bauhaus-Museum zu besuchen und an einer Führung teilzunehmen. Dieses Museum präsentiert die Geschichte und Ideen der berühmten Kunst- und Designschule. Während der Führung erfuhren wir etwas über die Gründung des Bauhauses durch Walter Gropius im Jahr 1919, die Lehre der Hochschule sowie über die zentralen Prinzipien der Bauhaus-Philosophie: funktionales Design, reduzierte Formen und die Verbindung von Kunst und Handwerk. Sehr interessant war die Vielfalt der Ausstellung. Präsent waren Möbelstücke und Architekturmodelle bis hin zu typografischen Arbeiten und Alltagsgegenständen, die die revolutionären Ideen des Bauhauses veranschaulichten. Fun fact: Die Einbauküche war eine deutsche Erfindung des Bauhauses! Nach der Führung ließen wir den Besuch im Café des Museums ausklingen, das im modernen Bauhaus-Stil gestaltet war. Neben dem köstlichen Kuchen verbrachten wir die restliche Zeit mit Gemeinschaftsspielen. Der Besuch im Bauhaus-Museum zeigte uns, wie stark diese Bewegung bis heute Design, Architektur und Kunst beeinflusst. Es war eine inspirierende Erfahrung, die Verbindung zwischen der Kunst, die Literatur und der Gesellschaft verdeutlichte – ganz im Sinne des Deutsch-LKs. Avan Al-Khodor, Katharina Grünig, Banu Taha