Zum 100-jährigen Jubiläum des Endes des 1. Weltkrieges fand im Mai ein Gedenklauf entlang der ehemaligen Front in Ypern statt. Hierbei konnten entweder eine 10 km oder 21 km Strecke abgegangen bzw. abgelaufen werden. Begleitet von Frau Lehnert und Herrn Breves flog eine kleine Gruppe motivierter Schüler aus dem 11. und 12. Jahrgang für vier Tage nach Brüssel, um unter anderem an dem Lauf teilzunehmen und eine der politischen Hauptstädte der EU kennenzulernen.
Das Abenteuer begann damit, dass unser Flug 70 Minuten verspätet in Brüssel ankam. Nach einer Fahrt durch die halbe Stadt, bei der wir gleich die Funktion unserer Fahrkarten erlernen konnten, kamen wir im Hotel an. Auf unserer Suche nach einem passenden Ort zum Essen, bekamen wir auch schon gleich einen ersten Einblick in das Leben in Brüssel, welches erst spät am Abend richtig lebhaft wird.
Am Samstag ging es zuerst in das EU-Viertel Brüssels. Wir hatten an diesem Wochenende doppelt Glück. Einerseits hatten alle Gebäude für die Öffentlichkeit geöffnet und zweitens hatten wir das Glück, einen privaten “Brüsselguide” zu haben. Von Daniel Bloemers, einem Freund von Herrn Breves und Initiator der Brüsselfahrt, wurden wir durch die Stadt geführt und erhielten allerlei interessante Infos. Unsere Tour begann beim Gebäude der Europäischen Kommission, da dort die Schlangen jedoch sehr lang waren, beschlossen wir, lieber ins Gebäude des Europäischen Rates zu gehen. Nachdem wir einige Zeit bei den vielen Informationsständen verbracht hatten, und das sehr schicke Gebäude in Augenschein genommen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Europäischen Parlament. So oft wie an diesem Tag wurde wahrscheinlich noch keiner von uns einer Taschenkontrolle unterzogen. Für den restlichen Tag teilte sich unsere Gruppe in zwei Teile auf. Während die eine sich auf den Weg in die Innenstadt machte, um diese genauer zu erkunden, klapperte die zweite die meisten der wichtigen Sehenswürdigen Brüssels ab. Per Zufall stießen wir dabei auf eine Food-Messe, auf welcher man sich theoretisch “einmal um die Welt” hätte essen können. Leider waren unsere Mägen dafür dann doch nicht groß genug. Am Ende des Tages ließen wir Schüler den Tag noch mit einer gemeinsamen Kochsession ausklingen.
Dass wir alle sehr motiviert dabei waren, merkte man gleich sehr früh am nächsten Tag. Abmarsch am Hotel war nämlich um 7 Uhr (!) an einem Sonntag… Während der Zugfahrt nach Ypern konnte der ein oder andere zum Glück noch ein kleines Nickerchen machen. Gegen 10 Uhr kamen wir am Rathaus in Ypern an. Dort startete und endete der Gedenklauf. Die Frauenfraktion unserer Gruppe machte sich um kurz vor elf auf, um mit vielen anderen die 10 Kilometer lange Strecke abzugehen. Währenddessen schauten sich die Herren der Schöpfung etwas in der Stadt um, da der 10 Kilometer Lauf erst um 13 Uhr startete. Auf der Strecke gab es viele Steckbriefe zu bekannten Persönlichkeiten aus der Sportwelt der damaligen Zeit 1918. Am 5 Kilometer Posten wurden die Geher und Läufer zusätzlich durch eine kleine Band motiviert. Trotz der starken Hitze (28°C) schafften es alle glücklich ins Ziel. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle auch nur noch einen Wunsch: schnell zurück nach Brüssel ins Hotel und unter die kalte Dusche! Leider stand zwischen uns und diesem Wunsch noch die 1 ½ stündige Rückfahrt. Und nicht nur die Deutsche Bahn hat Verspätungen…
Am Abend trafen sich Lehrer und Schüler, erfrischt und mit großem Hunger, in der Innenstadt, um das schöne Wochenende gemeinsam mit einem leckeren Abendessen zu zelebrieren. Hierbei hatten wir auch gleichzeitig die Möglichkeit, Brüssels Innenstadt noch einmal im Dunkeln zu sehen. Vor allem der Grand-Place konnte sich sehen lassen.
Der letzte Tag begann natürlich mit dem Kofferpacken. Nachdem wir ausgecheckt und unser Gepäck im Lager eingeschlossen hatten, trennte sich unsere kleine Gruppe wieder in zwei kleinere. Eine ging nochmals in die Innenstadt, um die Läden ein letztes Mal unsicher zu machen.
Die zweite Gruppe machte sich auf dem Weg zu einem Wahrzeichen Brüssels: dem Atomium. Am Atomium angekommen, waren viele von uns von seiner eigentlichen Größe sehr erstaunt. Wir hatten es uns etwas kleiner vorgestellt. Insgesamt kommt es jedoch auf eine Höhe von 102 Metern! Wir hatten während unseres gesamten Aufenthalts in Belgien zum Glück perfektes Wetter. Und von der höchsten Kugel, in die wir zuerst fuhren, hatten wir eine wunderschöne Aussicht über die Stadt. Danach arbeiteten wir uns noch durch die restlichen Kugeln, welche als kleines Museum dienen und mit Hilfe von Rolltreppen miteinander verbunden sind. Leider blieb allen nicht allzu viel Zeit, um alles genau zu erkunden, da unser Rückflug am Nachmittag ging. Vom Hotel aus brauchten wir diesmal noch länger als am ersten Tag. Aber wir hatten im Flughafen trotzdem noch ein wenig Zeit für ein bisschen Shopping. Sehr zur Freude einiger Victoria’s Secret Fans. Der Rückflug verlief zum Glück ohne Probleme und wir landeten sogar 10 Minuten früher in Hannover als geplant.
Wir konnten über das Wochenende sehr viele interessante Dinge dazulernen (wie zum Beispiel, dass Brüssel eigentlich aus 19 kleinen Städten besteht) und hatten sehr viel Freude an der sportlichen Aktivität beim Gedenklauf des 1. Weltkrieges. Ein besonderer Dank geht nochmal an Daniel Bloemers, ohne den diese tolle Fahrt nicht stattgefunden hätte.
Annalea Wiltshire & Wesley Amoo