Das Erasmus Projekt „Straßburg-Brüssel“ ist etwas ganz Besonderes. Dieses Mal haben sich Schüler*innen aus den Ländern Rumänien, Spanien und Deutschland vom 07.-12. April 2024 in Straßburg und Brüssel zusammengefunden, um gemeinsam etwas über Europa zu lernen. An der Erasmusfahrt nahmen aus unserer Schule acht Schüler*innen teil, begleitet von Herrn Eckert und Frau Duensing.
Am Sonntagmittag begann unsere Reise nach Straßburg. Als wir abends im Hostel ankamen, lernten wir zunächst die rumänische Gruppe kennen. Im Gemeinschaftsraum spielten wir Spiele, bis zum Abendessen. Währenddessen traf auch die spanische Gruppe ein. Danach verbrachten wir gemeinsam Zeit mit Kennenlernspielen, bevor wir frühzeitig ins Bett gingen, da wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten.
Am Montag sind wir früh aufgebrochen, um den ersten und einzigen ganzen Tag in Straßburg gut zu nutzen. Gegen 8:45 Uhr machte sich die Erasmusgruppe von unserem Hostel auf zu unserer ersten Station, dem „Council of Europe“. Dort haben wir eine Führung durch das Gebäude gekommen. Der „Council of Europe“ ist der „Europarat“. 46 Mitgliedsstaaten diskutieren und besprechen Themen. Der Europarat verabschiedet keine bindenden Gesetze, sondern dient in erster Linie zum Austausch und zur Beratschlagung unter den Ländern Europas. Wir haben gelernt, dass alle der 46 Mitglieder zum Beitritt ein Geschenk verschenken. Deutschland hat 1979 zum Beitritt den „Wasserwald“ verschenkt. Das sind durchsichtige Säulen, welche mit Wasser gefüllt sind.
Zum Mittag sind wir in eine Pizzeria ganz in der Nähe gegangen und haben alle zusammen im Grünen Mittag gegessen. Als kleine Mittagspause waren wir im Garten des Lieu d’Europe (Europamuseum in einer Villa). Von dort haben wir eine Schnitzeljagd durch das Europaviertel gemacht, mit der wir Institution zu Institution abgelaufen haben. Als wir fertig waren, haben wir uns noch in einen Park gesetzt und das Wetter genossen. Auf dem Weg zu unserer nächsten Station haben wir das Viertel weiter erkundet.
Um 16 Uhr haben wir uns als große Gruppe am Europäischen Parlament getroffen. Dort hatten wir dann eine Führung. Nach der Führung hat die Gruppe zusammen eine Bootstour in die Innenstadt gemacht. Dort durften wir dann auf eigene Faust die Stadt erkunden. Gegen 20 Uhr haben wir zusammen Flammenkuchen gegessen und den Abend ausklingen lassen.
Am Dienstag stand der Transfer von Strasbourg nach Brüssel an, doch da der Transfer erst um ca. 13 Uhr war, hatten wir noch Zeit für eine Stadtführung durch Strasbourg. Wir hatten einen sehr netten Tour-Guide der uns durch die Stadt Strasbourg geführt hat. Er hat uns der Kultur und der Geschichte der Stadt näher gebracht, indem er ein altes Lied gesungen hat und uns an historische Orte der Stadt gebracht und darüber informiert hat. Wir waren z.B am Place de la République und an der höchsten Kirche der Stadt. Diese und viele weitere Orte sind sehr bedeutsam für die Stadt. Kurz bevor wir zum Flixbus für den Transfer mussten hatten wir noch kurz Zeit um uns mit Proviant auszustatten und dann stand der Transfer an. Es war eine sehr lange Reise (ca. 8 Stunden), dafür war die Reise aber sehr angenehm und lustig, deshalb ging die Zeit viel schneller vorbei. Dann sind wir in Brüssel angekommen und mit der U-Bahn zu unserer Unterkunft, der „Yooma Urban Lodge“, gefahren. Dort haben wir uns dann auf die jeweiligen Zimmer begeben, unsere Koffer abgestellt und danach im Foyer noch einige Runden Karten gespielt.
Am Mittwoch begaben wir uns dann in das Herz des Europäischen Viertels in Brüssel und besuchten morgens zunächst den Rat der EU (Ministerrat) und den Europäischen Rat. Beide Institutionen befinden sich unter einem Dach und vereinen die politische Macht der EU-Mitgliedsstaaten, die hier über ihre Staatsoberhäupter und Minister Einfluss auf die Geschicke der EU nehmen. Nach einem kurzen Spaziergang vorbei am bekannten Wandgemälde „The Future is Europe“ warteten wir dann vor der Pommesbude „Maison Antoine“ auf unser Mittagessen, als wir in der Schlage zufällig auf Bernd Lange, SPD-Europaabgeordneter aus Hannover trafen. Er setzte sich spontan mit uns in ein Café in der Nähe und beantwortete unsere Fragen zur EU. Bei bestem Wetter erkundeten wir nach dem Mittagessen die historische Innenstadt von Brüssel. Am späten Nachmittag stand dann noch ein Besuch des „Haus der Europäischen Geschichte“ an, bei dem wir selbstständig durch die verschiedenen Stockwerke der Ausstellung die Entwicklung Europas von den dunklen Weltkriegstagen über die Gründung der „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ bis zur EU nacherleben konnten. Nach einem asiatischen Abendessen liesen wir den Abend noch bei guter Stimmung in einer Karaokebar ausklingen.
Der Donnerstag (11.04.2024) startete direkt mit einem wirklichen Highlight. Nach dem Frühstück fuhren wir mit der Straßenbahn ins EU-Viertel Brüssels, um uns das EU-Parlament anzuschauen. Hier, wo nur vor wenigen Tagen noch eine der wichtigsten Migrationsreformen der EU beschlossen wurde, trafen wir uns zunächst, zum bereits zweiten Mal, mit Bernd Lange von der SPD. Er ist der Vorsitzende des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments und aktuell wie viele andere EU-Abgeordnete wieder auf vielen Wahlplakaten zu finden. Mit ihm haben wir über Themen wie den Handel mit China oder auch die Frage, warum es zwei EU-Parlamente gibt, so wie einige weitere Themen gesprochen.
Später haben wir mit einer rumänischen Abgeordneten sowie mit zwei spanischen Abgeordneten über Themen wie Migration oder deren Lebensläufen gesprochen. Zum krönenden Abschluss im Parlament haben wir uns einen leider eher langweiligen Teil einer im Parlament abgehalten Plenardiskussion angeschaut.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen beim Italiener gingen wir in international gemischten Kleingruppen durch die wundervolle Innenstadt Brüssels zum External-Action-Service der Europäischen Union, wo wir mit zwei Experten über die Themen Misinformation, Fakenews und unsere Fragen gesprochen haben.
Den Abend ließen wir in einer Food-Markthalle und einem anschließenden sehr die Gruppendynamik stärkenden Besuch in der bereits bekannten Karaokebar ausklingen.
Am Freitag war der letzte Tag. Ein letztes Mal frühstückte die Gruppe zusammen.
Über die Woche haben die Kleingruppen jeweils einen Tag dokumentiert. Diese Videos haben wir uns vorgestellt und die Woche reflektiert. Was hat uns gefallen und was war unser Lieblingsmoment? Was wollen wir in unsere Schulen mitnehmen?
Die deutsche Gruppe möchte sich vor allem darum kümmern, dass in der Schule mehr Werbung für die Europawahl gemacht wird. Denn in Deutschland dürfen alle Bürger*innen ab 16 Jahren wählen. Wir haben aber auch erfahren, dass das nicht in allen Ländern so ist.
Nach dem letzten Zusammenkommen haben wir als Deutsche angefangen uns auf den Abschied vorzubereiten. Um 11:15 Uhr hieß es für uns Abschied nehmen. Vor unserer Gruppe stand eine fünfstündige Zugfahrt mit Umstieg in Köln. Hat auch fast alles geklappt.
Wir haben alle in der Woche so unglaublich viel gelernt. So viel mehr als in einem Monat Schule. Nicht nur Neues über Europa, sondern auch Neues fürs Leben. Wir haben viele Menschen getroffen und neue Freunde gefunden.
Diese Fahrt wird unvergesslich blieben!!
Cihad Aydemir, Lilja Fegebank, Andrija Jakic, Hanno Kuper, Frederik Lindt, Lia Manske, Kimi Sponholz und Lea Wiegand (Jahrgang 12)