Auch für viele Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Leonore-Goldschmidt-Schule heißt es am 11. September das erste Mal wählen zu gehen. Anlässlich des wichtigen bevorstehenden Ereignisses fand eine Podiumsdiskussion am 05. September im Mühlenberger Kirchenzentrum statt.
Zu Gast waren Vertreter der Linken (Johannes Drücker), der SPD (Marlo Kratzke), der Grünen (Jan Haude), sowie von FDP (Björn-Christian Seela) und CDU (Nils-Christopher Wolff). Der Schulsprecher Tom Aust moderierte souverän die Diskussion. Hierbei standen vor allem Themen, wie die Bildung (Chancengleichheit/Chancengerechtigkeit), die Flüchtlinge sowie der soziale Wohnungsbau im Vordergrund.
Die Schüler, die sich in der achten Stunde, zu Beginn der Veranstaltung das ein oder andere Gähnen verkneifen mussten, vergaßen schnell ihre Müdigkeit, als die Diskussion im vollem Gange war. Vor allem Aussagen wie: „Ich wohne lieber in einem Dönerghetto, als in einem Kaviarghetto“ von Johannes Drücker, (Vertreter der Linken) ernteten Applaus und Gelächter. Doch nicht nur er konnte bei dem jungen Publikum punkten, sondern auch die anderen Politiker luden zum Nachdenken und zum verständnisvollem Nicken ein. Mit provokativen Aussagen hielten diese die Zuschauer bei Laune. Alle vertretenden Parteien schickten durchweg junge Politiker, die zeigen sollten, wie wichtig es ist, sich zu engagieren und wählen zu gehen, um etwas zu verändern. Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler waren dem Charme der Veranstaltung verfallen, sondern auch die betreuenden Lehrer folgten den Schlagabtäuschen mit großem Interesse. Denn es wurden vor allem aus dem Unterricht entstandene Diskussionen und Themen aufgegriffen, die an die Parteivertreter weitergegeben wurden, um den Horizont der verschiedenen Meinungen zu erweitern. Zum Ende hin gab es eine offene Runde, wo Schülerinnen und Schüler konkrete Fragen stellen konnten. Hierbei sah man vor allen Dingen das große politisch- und gesellschaftliche Interesse der jungen Erwachsenen, die sich trauten die ein oder andere bohrende und kritische Frage zu stellen und die Politiker dazu zwangen Tacheles zu reden. Besonders viel zustimmendes Gelächter und Interesse erntete die Frage nach der Legalisierung von Marihuana. Doch nicht nur das, auch ernst dreinblickende Schüler konnte man bei der Podiumsdiskussion sehen, denen die Tragweite von Politik vielleicht erst hier gänzlich bewusst wurde. Denn eins ist sicher, nach Ende der Veranstaltung war vielen vielleicht immer noch nicht ganz klar, wem sie bei der Kommunalwahl ihre Stimme geben werden, doch die Wichtigkeit und die Tragweite der Stimmenabgabe wurde bei der Podiumsdiskussion verdeutlicht.
Mira Sommer, 12. Jahrgang