Viele Einrichtungen und Straßennamen im Stadtteil Mühlenberg gedenken Widerstandskämpfer*innen, die sich in der Zeit des „Dritten Reiches“ gegen die Nationalsozialistische Gewaltherrschaft aufgelehnt haben. Auch die Fellgiebelstraße, die von der Trsckowstraße zum Parkplatz der dortigen Grundschule führt, erinnert an einen mutigen Mann – Erich Fellgiebel. Er gehörte zu den Attentätern des 20. Juli 1944 rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Am 22. Juni 2022 fand ihm zu Ehren eine Gedenkveranstaltung in der Leonore-Goldschmidt-Schule statt.
Seine Enkelin Barbara Fellgiebel war extra aus Schweden angereist, um in einem sehr persönlichen Vortrag über das Leben und die Verdienste ihres Großvaters zu berichten. Etwa 60 Schüler*innen lauschten gebannt den Erzählungen und waren dabei, als im Anschluss an die Veranstaltung mit Ehrengästen und interessierten Bürger*innen der Bezirksbürgermeister ein Legendenschild an der Fellgiebelstraße enthüllte.
Es war eine Veranstaltung, die den Anwesenden – vor allem den Schüler*innen – sicher lange in Erinnerung bleiben wird.
„Ich war ziemlich beeindruckt, dass sich die Enkeltochter von Erich Fellgiebel so offen über ihre Generation und die heldenhaften Taten, die ihr Großvater in der damaligen Zeit vollbracht hat, geäußert hat. Sie hat vieles durchgemacht, dennoch blieb sie immer stark.“
– Selin, Klasse 10a
„Was Frau Fellgiebel macht, ist keine Selbstverständlichkeit. Es war wirklich bemerkenswert, wie sie sich für die Geschichte ihres Großvaters eingesetzt hat. Ich kannte den Straßennamen, aber nicht die Geschichte, die sich hinter diesem Namen verbirgt. Erst durch den Einsatz von Frau Fellgiebel wusste ich, wieso die Straße so heißt. Die Ehrentafel ist auch gut, denn so können Menschen, die dieses Schild sehen, wissen, warum die Straße so heißt und dass die Tat dieses Mannes nicht selbstverständlich ist.“
– Yasmin, Klasse 10a
„Als ich gestern Frau Fellgiebel zuhörte, war ich überrascht, dass ein Mann, von dem ich erst vor kurzer Zeit gehört hatte, eine solche Geschichte hat. Ich freue mich, dass Herr Fellgiebel endlich das Legendenschild an der nach ihm benannten Straße bekommen hat. Seine Heldentaten, die er in seiner Zeit gemacht hat, darf man so schnell nicht vergessen und ich bedanke mich bei Frau Fellgiebel, dass sie uns darüber erzählt hat.“
– Damian, Klasse 10a